Luca-App: Der Rapper als Retter in der Not

Luca-App

Der Rapper als Retter in der Not

Wenn Bundes- und Landesregierungen schon verschlafen, nach einem Jahr selbst eine digitale Kontaktverfolgung für Restaurants und Veranstaltungen an den Start zu bringen, dann sollte wenigstens die Lösung, die sie jetzt allen empfehlen, Open Source sein.

Was ist OpenSource?

wörtlich “offene Quelle”

“Apps”, Computerprogramme werden von Programmiererern in der sog. “Quelle” eingetippt. Diese Quelle besteht aus englischen Abkürzungen ist also für jeden Fachkundigen nachprüfbar. Dort ist ersichtlich wie das Programm funktioniert, wohin es Daten überträgt und ob es ggf. Hintertüren enthält bspw. um Daten an Geheimdienste oder Verbrecherorganisationen zu übermitteln (wie schon oft zum Leidwesen der Benutzer und ohne das diese dies bemerken vorgekommen.) Die LucaApp ist, wie viele Programme, bspw. auch von Microsoft, nicht Opensource. Die “Quelle” wird geheim gehalten. Weitergegeben wird nur das aus der Quelle “übersetzte” Programm, welches nur der Processor des Computers versteht. Viele Programme sind schon Opensource, wie bspw. das System Linux welches “unter” Android viele Smartphones antreibt wie auch die Datenspeicher großer Unternehmen oder den neuen Marshelikopter.

 

Dass Politiker:innen sich gerne mit Smudo von den Fantastischen Vier schmücken und ablichten lassen, ist eine Sache. Eine ganz andere Sache ist, eine App für den Allgemeingebrauch zu beschließen, zu empfehlen und zu bezahlen, die keinen offenen Quellcode hat.Niemand hat etwas dagegen, wenn private Firmen Lösungen für gesellschaftliche Probleme programmieren. Schwieriger wird es, wenn eine solche App vom Staat quasi zum Standard erklärt wird und eine Art Nutzungspflicht entsteht. So wie das jetzt bei „Luca“ der Fall werden könnte, wenn der Einsatz der App in Kürze schon beschlossen wird.Public Money? Public Code!Dann will ich als Bürger schon genau wissen können, was in der App passiert und was diese macht. Gerade bei sensiblen Daten, die Rückschlüsse auf Gesundheit und Aufenthaltsorte geben. Dann will ich schon wissen, was das Geschäftsmodell ist. Und wenn der Staat für eine private App, die alle nutzen sollen, viel Geld ausgibt, dann muss der Programmiercode einfach öffentlich werden.Es müssen alle davon profitieren, nicht nur irgendein Startup in Berlin, das es geschafft hat, einen deutschen Beastie Boy an Bord zu haben, der gegen Open Source pöbelt (Archiv-Link). Dann müssen Anforderungen wie Datensparsamkeit, Datenverarbeitung in Europa und Barrierefreiheit gelten. Dann muss überprüfbar sichergestellt sein, dass die Daten aus der App wirklich nur bei den Gesundheitsämtern landen und nicht bei Polizeien, die für irgendwelche Ermittlungen wissen wollen, wer in einer Kneipe war.Zwar haben die anderen Startups Recht, wenn sie vor Monopolisierung warnen, aber ihr Aufschrei ist auch scheinheilig, denn sie wollen doch auch ihre geschlossenen Apps verkaufen und teilweise auf Restaurant- und Veranstalterseite Gebühren kassieren.

Mal wieder verschlafen

Überhaupt wird jetzt wieder mal ganz viel Hoffnung in eine App gesetzt. Das lenkt davon ab, dass Deutschland gerade beim Impfen und Testen versagt und auch sonst eine Pandemiebekämpfung fährt, die vielen unverständlich geworden ist.Es lenkt davon ab, dass die Bundes- und Landesregierungen nach einem Jahr Pandemie die einheitliche digitale und mit Gesundheitsämtern kompatible Kontaktverfolgung mit so einer App verschlafen haben. Da kommt der bekannte Rapper mit dem Startup natürlich gerade recht, den man zum Retter in der Not stilisieren kann, um nicht selber als Buhmann dazustehen.

 

Senden Sie uns gern Ihre Fragen!

mail:

59pvd4th40zo@opayq.com

Nächstes Treffen der Pflegenden in Erfurt:

am 8.4. 16 Uhr im Cafe Mehlhose

Quelle: Luca-App: Der Rapper als Retter in der Not